Kundgebung am 12. Februar 2021 Sternschanze, 18.00 Uhr

In der ehemaligen Volksschule Schanzenstraße/Altonaer Straße war 1944 ein Zwangsarbeitslager für rund 400 italienische Militärinternierte eingerichtet worden. Sie lebten hier unter sehr schlechten Bedingungen in den Schulräumen. Es gab auch Todesopfer unter den italienischen Soldaten. Von hier mussten sie in den zugewiesen Unternehmen ihre Arbeit zwangsweise leisten.

Im September 1943 hatte Italien mit dem Alliierten einen Waffenstillstand abgekommen. Im Gegenzug nach die deutsche Wehrmacht die italienischen Soldaten gefangen. Wer nicht an der Seite der NS-Armee kämpfen wollte, wurden vor allem nach Deutschland deportiert. Über 600.000 waren es. die nach Deutschland verschleppt wurden. Rund 50.000 starben hier. Über 12.000 der italienischen Militärinternierten wurden auch in Hamburg in Zwangsarbeitslager untergebracht. Vor allem in Schulen und anderen öffentlichen Gebäuden. An die tausend von ihnen starben in Hamburg. Sie verhungerten, starben an Erkrankungen oder bei Bombardements, da es keine besonderen Schutzräume für sie gab.

Die Schulleiterin, Emma Lange und Mitglied der NSDAP, beschwerte sich nach ihrer Ankunft über die „Italiener“, dass sie noch nicht einmal eine Klospülung betätigen könnten. Nach der Befreiung Hamburg am 3. Mai 1945 durch die britische Armee, bezichtigte sie des Diebstahl der (deutschen) Schulmaterialien und des Mobiliar der Schule. Das Zwangsarbeitslager in der Schule, aber auch an anderen Orten im Schanzenviertel ist komplett verdrängt worden. Mit unserer Kundgebung wollen wir daran erinnern und etwas diese Geschichte zurückholen. Die NS-Zeit und ihre Opfer darf nicht vergessen werden.

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