Erinnern Sie sich an das Zwangsarbeitslager in der Schule Schanzenstraße 1944?

Am Freitag, den 12. Februar 2021 soll um 18 Uhr eine Kundgebung vor der heutigen Ganztagsgrundschule Sternschanze auf dem Vorplatz des Vereinshaus des SC Sternschanze stattfinden. Es geht um das Zwangsarbeitslager in der Schule von 1943 bis 1945 für viele hundert Kriegsgefangene, die hier unter menschenunwürdigen Bedingungen leben mussten. Von hier wurden sie zu ihren Arbeitsorten transportiert. Die Zwangsarbeiter waren italienische Militärinternierte, aber auch Soldaten aus den Niederlanden und Belgien. Zurzeit sind namentlich über 240 Personen bekannt, überwiegend waren es italienische Kriegsgefangene.

Die Tatsache, dass es hier ein Zwangsarbeitlager gab, dass von hier aus zur Arbeit gezwungen wurden und unter den schlimmsten Bedingungen durchhalten mussten, wir im öffentlichen Bewusstsein wenig bis gar nicht bekannt sein.

Die Kundgebung verfolgt den Zweck, einen Stück lokale NS-Geschichte des Stadtteils wieder in Erinnerung zu rufen. Wir wollen auch das Thema aufgreifen, warum es so aus der Wahrnehmung verschwunden ist. Im Schanzenviertel gab es mehrere Zwangsarbeitslager, ganz oben Ecke Nagels Allee/Schulterblatt und am Beginn war gegenüber das Lager in der Schilleroper. Geschätzt lebten hier 2.000 Gefangene. Sie wurden jeden Tag zur von den Menschen im Viertel zur Kenntnis genommen.

Die Kundgebung will daran erinnern, will die NS-Geschichte im Stadtteil wieder stärker beleuchten und soll auch ans Angebot zur Beteiligung verstanden werden.

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