Vom Kleinen Schäferkamp 32 in die Schule Schanzenstraße 105, nach Theresienstadt und Treblinka

Luise Grün gehörte zu den Deportierten jüdischen Frauen, Männer und Kinder, die sich am 15. Juli 1942 in der Sammelstelle der damaligen Volksschule Schanzenstraße 105 einfinden mussten. An diesem und am 19. Juli 1942 wurden insgesamt 1.700 jüdische Menschen ins Ghetto nach Theresienstadt deportiert. Nur weniger überlebten das Ghetto oder wurden später in den Vernichtungslager der Nazis ermordet.

Luise Grün kam am 31. Dezember 1873 in Hamburg in den Kohlhöfen 31/32 zur Welt. Louise Grün absolvierte das Lehrerinnenseminar in Hamburg in der Fuhlentwiete. Als sie am 1. April 1893 in den Hamburger Volksschuldienst eintrat, war sie noch nicht einmal 20 Jahre alt. Offenbar begann sie ihre Unterrichtstätigkeit in der Mädchenschule Im Käthnerort in Barmbek. Berufspolitisch engagierte sie sich in der „Gesellschaft der Freunde des vaterländischen Schul- und Erziehungswesens“, dem Vorläufer der GEW (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft). Vermutlich war sie seit  1907/1908 Lehrerin an der Mädchenschule Hinrichsenstraße 17 (heute Brucknerstraße) in Barmbek.

Sie übte den Beruf 40 Jahre aus und schied 1933 aus dem Berufsleben aus.  Vor dem zwangsweisen Umzug 1941 in das sogenannte Judenhaus im Kleinen Schäferkamp 32 wohnte sie seit 1940 in einer Pension in der Schlüterstraße 63. Davor hatte sie seit 1912 in der Schröderstr. 28 gewohnt. Ein Stolperstein vor dem Haus erinnert an sie.

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