Am letzten Wohnort von Berthie Philipp vor der Deportartion am 15. Juli 1942

Marlies Poss, die Nichte von Berthie Philipp, eine der wenigen Überlebenden der Deportation vom 15. Juli 1942 über die Schule Schanzenstraße, besuchte noch einmal den letzten Wohnort ihre Tante in der Bundesstraße 43, dem ehemaligen Warburg Stift.

Die Nazis hatten daraus eine Massenunterkunft für jüdische Menschen gemacht, so genannte Judenhäuser. Darüber organisierten sie auch die Deportation zu den Sammelstellen.

Seit 2022 gibt es vor dem Gebäude eine Erinnerungstafel zur Geschichte des Warburg-Stifts und der Verschleppung der Bewohner:innen im Juli 1942 an zwei Tagen im Juli 1942. Marlies Poss legte Blumen an der Tafel vor dem Gebäude nieder.

Im Anschluss kam es in den Räumlichkeiten zu einem Gespräch mit Angela Schwarz vom Vorstand der Vaterstädtischen Stiftung, die bis 1952 Eigentümerin des Warburg-Stifts war. Sie informierte über die Geschichte der Stiftung und übergab Marlies Poss die Kopie eines Schreiben von Berthie Philipp an die Stadt Hamburg aus 1937, in der sie sich gegen ihre Verfolgung als Jüdin wehrte.

Marlies Poss besuchte in Hamburg auch den Jenisch Stift an der Tarpenbekstraße, in der sich auch die Wohnungen der „Berthie und Rudolph Philipp-Stiftung“ befinden.

Berthie Philipp hatte zu Lebzeiten mit der Stadt Hamburg über die Gründung einer Stiftung für verarmte Musiker verhandelt. Seit den 1960er Jahren gibt es diese Stiftung in Hamburg, für die sie als Stifterin die finanziellen Mittel zur Verfügung stellte.

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