Deportiert am 19. Juli 1942: Günther Schanzer, Kielortallee 24

Bei der Recherche zu Schwerhörigen Schule in der Schanzenstraße wurde sein Name in der Hausmeldekartei in der Israelitischen Töchterschule entdeckt. Günther Schanzer wurde am 28. Oktober 1926 in Dortmund geboren. Seine Eltern waren Oskar Schanzer und Elli Müller. Günther hatte eine Schwester, Edith, die am 13. Februar 1921 geboren wurde.

Quelle: https://www.hagalil.com/

Über seinen Lebensweg ist zur Zeit kaum etwas bekannt. Aus den vorliegenden Unterlagen geht hervor, dass er im jüdischen Waisenheim im Papendamm 3 bis Februar 1942 lebte. Das Heim war 1883 eingeweiht worden und hatte ursprünglich Platz für 30 elternlose Kinder geschaffen.

Am 14. Februar 1942 musste er zusammen mit Peter Glück und Karl Adler (geboren am 19. September 1925 in Rastatt) in die Karolinenstraße 35, dem Sitz der Israelitischen Töchterschule, umziehen. Vermutlich hatte er in der jüdischen Werkschule in der Weidenallee 10bc Schlosser gelernt, wie auch Peter Glück und Kurt Adler.

Am 19. Mai 1942, nach der Schließung der Israeltischen Töchterschule, mussten die drei in die Kielortallee 24, einem so genannten Judenhaus, umziehen.

Staatsarchiv Hamburg, 332-8_A 51/1 741-4 K 2463

Kurt Adler war bereits am 11. Juli 1942 nach Auschwitz verschleppt und ermordet worden. Am 19. Juli 1942 wurde Günther Schanzer zusammen mit Peter Glück über die Schule Schanzenstraße nach Theresienstadt/Terezin deportiert.

Quelle: Arolsen-Archiv

Am 28. September 1944 wurde er von Theresienstadt ins KZ Dauchau deportiert, wo er am 25. April 1945 ermordet wurde.

Quelle: Arolsen-Archiv

Seine Schwester Edith war nach London geflohen und überlebte den Holocaust.

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