Mirjam Bari, geboren 1929

Mirjam Bari war eine der Abgangsschülerinn der Israelitischen Töchterschule, der im Juli 1942 über die damalige Volksschule Schanzenstraße 103 nach Theresienstadt deportiert wurde. Da die jüdische Schule von den Nazis am 14. Mai 1942 geschlossen wurde, datierte ihr Abgangszeugnis mit dem Ende der Schuljahres, zum 30. Juni 1942. 

Miriam Bari wurde am 25. Februar 1929 in Hamburg geboren. Ihre Eltern, Betty Heimann (geboren 7. September 1888)  und Samuel Bari (14. Oktober 1914), lebten zu dieser Zeit mit ihren Kindern in der Bundesstraße 18. Später zogen sie in der Bornstraße 25. 

Im Buch “Aus Kinder werden Briefe” von Ursula Randt und Reiner Lehberger gibt es einen erhalten gebliebenen Brief an ihre Mitschülerin, Mirjam Friedfertig, die im Rahmen der “Polen-Aktion” der Nazis am 28. Oktober 1938 mit ihren Eltern nach  Polen deportiert wurde. “Lernst du eifrig polnisch? Ich ochse Englisch und lese Inserate in der ‘Times’, was viel Spaß macht… Hoffentlich sehen wir uns bald wieder!” 

Betty und Samuel Bari mussten am 28. April 1938 ins „Judenhaus“ in der Bornstraße 22 ziehen. Marjam, ihr Bruder Magnus und ihre beiden Eltern wurden am 15. Juli 1942 über die Schule Schanzenstraße nach Theresienstadt deportiert.  Ihre Schwester Sulamit konnte bereits vorher nach Palästina fliehen.

Mirjam und ihr Bruder Magnus wurden weiter deportiert, unter anderem in die Konzentrationslager Gleiwitz, Oranienburg, Auschwitz und Flossenbürg. Magnus Bari und Mirjam Bari wurden am 23.4.1945 auf dem „Todesmarsch“ vom Konzentrationslager Flossenbürg nach Dachau in Pemfling von den Alliierten befreit. Samuel und Betty Bari wurden am 8. Mai 1945 von den Alliierten aus Theresienstadt befreit.

Vor der Bogenstraße 24 erinnern Stolpersteine an die Holocaust-Überlebende Familie von Mirjam Bari.

Am 27. Oktober 2021 wurde die Nachbarschaft zur Kundgebung eingeladen.

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