Lehrerin, 1933 aus dem Schuldienst entlassen: Dorothea Elkan – Schule Kampstraße 58

Dorothea Elkan wurde am 31. Oktober 1933 aus dem Schuldienst entlassen, weil sie Jüdin war. Sie war Lehrerin an der Schule Kampstraße 58 in Hamburger Karolinenviertel.

Am 17. September 1895 wurde Dorothea Elkan in Hamburg als Tochter jüdischer Eltern geboren. Nach dem Staatsexamen ging 1917 als Lehrerin nach Frankfurt und unterrichtete an der dortigen Taubstummenanstalt. Nach dem Tod ihrer Eltern zog sie 1920 zurück nach Hamburg und wurde an der Hamburger Sprachheilschule eingesetzt. Sie wurde verbeamtet und nach Zusatzstudien in Berlin zur Taubstummenlehrerin fing sie 1929 in der Schule in der Kampstraße 58 an, die seit 1920 ihren Sitz dort hatte. Dorothe Elkan übernahm eine eigene Klasse und gab auch Schwimm- und Turnunterricht.

Am 29. Juli 1933 erhält Dorothea Elkan das Schreiben der Schulbehörde, hier Landesunterrichtsbehörde, dass sie aus dem Staatsdienst entlassen werden soll.  Zum 31. Oktober 1933 erfolgt ihre Zwangspensionierung.

Das Gesetz zur Wiederherstellung des Beamtentums aus dem April 1933 schuf für den Rausschmiss jüdischer Lehrer/innen die Voraussetzung. Dorothea Elkan wollte sich mit der Situation nicht abfinden und unternahm 1934 den Versuch, weiterbeschäftigt zu werden. Das wurde aber abgelehnt. Im August 1935 zog sie nach Berlin und arbeitete dort als Lehrerin in der Israelitischen Taubstummenanstalt in Berlin-Weißensee. 1938 entschied sie sich, Deutschland zu verlassen. Ohne jedoch die Genehmigung abzuwarten, emigrierte sie am 16. Januar 1939 nach London. 

Seit dem 1. Juli 1940 wurden ihr keine Versorgungsbezüge mehr gezahlt. Dorothe Elkan arbeitete jetzt stundenweise in der jüdischen Taubstummenschule in London und anderen Gehörlosenschule. Ab November 1941 wurde allen jüdischen Menschen, die im Ausland lebten, von den Nazis die deutsche Staatsbürgerschaft entzogen. Sie bekam 1947 die englische Staatsbürgerschaft.

Seit März 1949 lebte Dorothea Elkan in Australien, wo sie als Lehrerin an dortigen Taubstummenschulen arbeitete. 1951 kehrte sie wieder nach England zurück. Ab 1957 lebte sie wieder in Hamburg. Sie starb, mit 80 Jahren, am 18. September 1975 in einer „Heil- und Pflegeanstalt für nerven- und gemütskranke Frauen“‘auf dem Land bei Schleswig.

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