Sulamith und Werner Strein waren zwei der 13 Abgangsschüler/in der Israelitischen Töchterschule, die am 19. Juli 1942 über die damalige Volksschule Schanzenstraße 103 nach Theresienstadt deportiert wurden. Da die Israelitische Töchterschule von den Nazis am 15. Mai 1942 geschlossen wurde, datierte ihr Abgangszeugnis auf den 30. Juni 1942.
Sulamith und Werner Streim waren die Kinder von Siegfried und Johanna Streim. Werner wurde am 15. November 1930 und Sulamith am 18. Mai 1932 geboren. Siegfried und Johanna Streim waren seit 1925 verheiratet. Er hatte eine eigene Zahnarzt-Praxis in der Bramfelderstraße 5. Johanna Streim arbeitete bis zur Geburt des ersten Kindes 1927, Kurt Salo am 12. April 1927, als zahnärztliche Assistentin in der Praxis. Nach der Geburt der beiden Werner und Sulamith nahm sie diese Tätigkeit wieder auf. Sie nahm 1933 nahm diese Arbeit wieder auf, da ihre Mutter, Frieda Hausmann, zu ihnen die die Wohnung in der Grindelallee 184 gezogen war und sich um Kinder und Haushalt kümmerte.
Die gesamte Familie musste 1942 zwangsweise in die Dillstraße 15, ein sogenanntes Judenhaus, ziehen. Von dort aus wurde sie am 19.Juli 1942 über die damalige Volksschule Schanzenstraße ins Getto Theresienstadt deportiert.
Siegfried, Johanna, Werner und Sulamith Streim wurden am 28.Oktober 1944 aus Theresienstadt nach Auschwitz verschleppt. Aller Wahrscheinlichkeit nach wurden sie direkt nach ihrer Ankunft ermordet.
Kurt Streim, ihr Bruder, wurde am 28.September 1944 zunächst ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert, dort zur Zwangsarbeit ausgesucht und am 27.10.44 ins Lager Kauferring III, ein Außenlager des Konzentrationslagers Dachau, überstellt. In Kaufering III sollte die deutsche Flugzeugproduktion unterirdisch weitergeführt werden. Dort verstarb der knapp 18jährige am 22.1.1945 an Entkräftung.
Vor der Dillstraße 15 erinnern Stolpersteine auch an Sulamith und Werner Streim.
Am . Oktober 2021 wurde die Nachbarschaft zur Kundgebung eingeladen.